Fachtagung Arbeitslehre auf den Hochschultagen Berufliche Bildung 2019 in Siegen
Arbeitslehre im Wandel von Arbeit und Bildung 4.0
Der gegenwärtige Transformationsprozess von Arbeit und Bildung 4.0 leitet einen tiefgreifenden Wandel der arbeits- und lebensweltbezogenen (Aus)Bildung ein. Insbesondere durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen technische, ökonomische und soziale Neuerungen, die im Spannungsfeld von Risiken und Innovationen stehen. Risiken bestehen darin, dass die Technik- und Ökonomiezentrierung von Industrie 4.0 die Gestaltung sozialer Lebens- und Arbeitsfelder vernachlässigt sowie Deregulierung von Beschäftigungsverhältnissen vorantreibt. Innovationen sind zu erwarten, wenn technische Neuerungen und soziale Praktiken für ein „gutes Leben“ verbunden und für neue Gestaltungsfelder und Kompetenzen in Wirtschaft, Technik, Haushalt und Lebenswelt entwickelt werden.
Dieser Transformationsprozess von Arbeit, Bildung und Lebenswelt stellt das Fach Arbeitslehre vor neue Herausforderungen, etwa die Entwicklung neuer curricularer und methodisch-didaktischer Konzepte, die Kompetenzen von Schülern und Schülerinnen zum sozialen, wirtschaftlichen und technischen Wandel in Arbeit, (Aus-)Bildung und Lebenswelt stärken. Eine zweite Herausforderung besteht darin, im Arbeitslehreunterricht digitale Kompetenzen in der Verbindung von technischen Neuerungen mit sozialen Innovationen zu fördern sowie Transfer zu den Handlungsfeldern der Arbeitslehre herzustellen. In ihrer Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ definiert die KMK Kompetenzbereiche, die für das Fach Arbeitslehre und insbesondere für Konzepte der Berufswahl und Berufsorientierung auszudifferenzieren sind. Eine dritte Herausforderung besteht darin, die sich ständig wandelnden Neuorientierungen der digitalen Welt in die Aus- und Fortbildung von Lehrpersonal zu implementieren.
Die Fachtagung thematisiert Anforderungen und Ansätze der Arbeitslehre aus fachlicher, bildungspolitischer sowie unterrichtsbezogener Perspektive. In den Blick geraten drei thematische Schwerpunkte:
Panel I. Wandel der Arbeitswelt und Handlungsfelder der Arbeitslehre
Panel II: Digitalisierung und Lehramtsausbildung
Panel III: Berufsorientierung und Übergang Schule-Beruf
Ein Round Table zur Digitalisierung und Kompetenzanforderungen aus Sicht der Wirtschaft schließt die Fachtagung ab.
Organisatorin:
Prof.in Dr. Marianne Friese (Justus-Liebig-Universität Gießen)
Kooperationspartner der GATWU:
Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel (TU Berlin)
Reinhold Hoge (1. Vorsitzender der GATWU)
Zur Webseite mit der Ankündigung zur Tagung
Präsentation zum Vortrag Appsolut Kompetent
von Dr. Eva Anslinger und M.A. Franziska Laudenbach an der Universität Bremen/Zentrum für Arbeit und Politik
Präsentation zum Vortrag Wandel der Arbeitswelt – Wandel der Arbeitslehre?
von Prof. Dr. Karin Büchter an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Präsentation zum Vortrag Digitale Welten der Arbeitslehre:
Was ist in den letzten zwei Jahren passiert, wie geht es in Berlin weiter?
von Prof. Dr. Hans-Liudger Dienel an der TUBerlin
Präsentation zum Vortrag Modernisierung der Arbeitslehre.
Entwicklungen, Handlungsfelder und Zukunftsgestaltung
von Prof.in Dr. Marianne Friese an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Präsentation zum Vortrag Digitale Lehr-/Lern-Formate in der Lehramtsausbildung
von Markus Gitter (Prof. f. Berufspädagogik) und Dr. Mathis Prange (Zentrum für Lehrerbildung)
Präsentation zum Vortrag Der Mensch in der Arbeitswelt 4.0.
Organisationslernen und Personalentwicklung aus Sicht von Fach- und Führungspersonen
von Prof. Dr. Christoph Negri, Leiter IAP
Präsentation zum Vortrag Berufsorientierung im gemeinsamen Lernen an Schulen der Sekundarstufen:
Professionalisierung der Lehrkräfte für die Inklusive Berufsorientierung
von Univ.-Prof. Dr. Thomas Retzmann und M. A. Leonie Bogaczyk
Präsentation zum Vortrag ARBEITSLEHRE – DAS „MAKER“ FACH
von Dr. Melanie Stilz und Manuela Weber am Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre (IBBA)